Die Geschichte des Wohnmobils, von den Anfängen bis heute
Ein Wohnwagen ist das Mittel, dass den Wunsch seines Besitzer sowohl nach Freiheit als auch nach Sicherheit erfüllt aber wie es zum heutigen Wohnwagen kam, werden wir uns hier genauer ansehen.
Der Anfang der Wohnmobils
Die ursprüngliche Quelle des heutigen Wohnmobils wurde von Marco Polo (13.-14. Jahrhundert) als “ein Wagen der Tataren, der von Ochsen gezogen wurde und mit Zeltplanen bedeckt wurde” beschrieben.

source: yurtman
Im 17. und 18. Jahrhundert wurden ähnliche Fahrzeuge von Prominenten und Adligen wie Napoleon Bonaparte eingesetzt.
Auch die Karren der Schäfer aus dem 17. Jahrhundert, in denen man nur auf Knien laufen konnte, wurden dann erst Ende des 19. Jahrhunderts so gebaut, dass man darin auch stehen konnte. Sie enthielten ein Bett, einen kleinen Tisch, eine Sitzbank und dienten dem Schäfer als Unterschlupf und Lagerort für ihn und seine Herde.

“Passe Partout” (“Passepartout”) von 1890, Wohnwagen auf einem Chassis Panhard + Levassoir. Der erste Karawan, der im Zwerfauto Magazine veröffentlicht wurde.
- 20. Jahrhundert
Eine Ausgabe des Motor Magazins von 1909 zeigt ein Auto, dass einen Anhänger zieht. Die Autos hatten Betten, kleine Küchen, fließend heißes und kaltes Wasser. Nicht lange danach wurden einfache Holzkonstruktionen auf dem Fahrgestell eines Autos gebaut. Auf diese Weise sind die ersten Wohnmobile entstanden.

Wohnwagen, 1909
1910 wurde das erste Wohnmobil aus einem 3-Tonnen-Packard-LKW gebaut. Da konnten 11 Personen schlafen und es war 28 Fuß lang. Es war mit einer Toilette und einem Salon ausgestattet und war 6,5 Fuß breit. Es wurde bis 1924 genutzt.

Wohnmobil auf Fahrgestell J.BRUNO et ses Fils – Route de Grey – DIJON
Bis in die 1920er Jahre war das häufigste Auto das Ford-Modell und die damaligen Wohnmobile wurden nach Maß gefertigt.

source: wikipedia
Fahrbares Landhaus als Wohnmobil 1922
Im Jahr 1927 baute Leonard S. Whittier ein spezielles Wohnmobil auf dem Fahrgestell eines Brockway-Busses. Es gab Korbstühle, Bücherregale, einen Kühlschrank, ein Waschbecken sowie einen Elektroherd. Es gab sogar eine Klärgrube.
Zwischen 1930 und 1940 begannen die Hersteller mit der Herstellung von Wohnwagen. Die größten von ihnen waren riesig.
Mitte des 20. Jahrhunderts breiteten sich Wohnwägen aufgrund höherer Einkommen und niedrigerer Arbeitslosigkeit rasch aus. Dies führte auch zu dem Wunsch nach moderneren Geräten, was für Entwickler zu einer Herausforderung wurde. Die 50er Jahre waren die Blütezeit von Wohnmobilen und am Ende des Jahrzehnts waren Mobilheime und Wohnwagen in der Gesellschaft verwurzelt.
1955 wurde ein Wohnmobil mit einem zweistöckigen Design hergestellt, das zwei Schlafzimmer im Obergeschoss, ein Hauptschlafzimmer im Erdgeschoss und andere Annehmlichkeiten moderner Wohnmobile umfasste.
Die Verkäufe von Wohnwagen stiegen bis Anfang der 1970er Jahre. Aber die Ölkrise und das Fahrverbot am Sonntag haben dieses Wachstum gestoppt. Die Wiederbelebung dieses Geschäfts erfolgte erst 1975. Viele deutsche Urlauber wollten die Großstadt verlassen und in die Natur oder in den Süden fahren.

1970 Hanomag-Henschel Orion
source: wikipedia
Es gab einen Boom, hin zu mehr Komfort. Die Wohnwägen wurden mit Standardheizung, Doppelverglasung oder Kühlschrank ausgestattet. Zu dieser Zeit war der Wettbewerb erneut hart. Die zulässige Breite von 2,50 m wurde teilweise auch für mehr Komfort im Wohnwagen genutzt.
1976 war die Campingbranche in vollem Gange. Die Mitarbeiter der Wohnwagenfabriken machten Überstunden, weil die Nachfrage größer war als das Angebot. Im selben Jahr planten zehn Millionen Deutsche einen Campingurlaub.

1973 GMC Motorhome
source: hemmings
Mitte 1993 bewegte ein Crash-Test die Branche. In kürzester Zeit entwickeln die Hersteller Dreipunktgurte und Kopfstützen für die Sitzplätze im Aufbau.
Mehr und mehr setzt sich die Entwicklung von den alten Caravanwurzeln in den vorangegangenen Jahrzehnten ab. 1994 bringt der Flair von Niesmann+Bischoff eine hochwertige Aufbautechnik mit Doppelboden in die Mittelklasse. Truma präsentiert die erste Kombination einer Heizung und eines Boilers, Seitz entwickelt ein Dachfenster namens Heki und dann kommt noch ein von Grund auf neuer Fiat Ducato. Es entstand ein flächendeckender Modellwechsel.
Teilintegrierte bewegen sich Ende der 90er Jahre aus der Nische. Französische, später auch italienische Marken bauen ihr Angebot zügig aus. Hobby und Bürstner – Pioniere auf diesem Gebiet – zeigen, dass Teilintegrierte das Zeug zum Oberklassemobil haben.
Übergang ins neue Jahrtausend
Ende des letzten Jahrtausends brachen die Verkäufe von Wohnwägen ein, als der Flugverkehr billiger wurde. Um die Camper wieder ins Spiel zu bringen, achteten die Entwickler immer mehr auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Käufer und setzen ihre Ideen bis ins letzte Detail um. Dank innovativer Ideen wuchs der Verkauf von Wohnwägen wieder an, wodurch wir heutzutage nun luxuriöses Design in optimierten Räumen genießen können.
Wohnmobile heutzutage
Wohnmobile verkörpern heute die Essenz der Automobilinnovation. Sie sind oft mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet – Geschirrspüler / Trockner, Warmwasserduschen, Satelliten-TV und vieles mehr. Heutzutage scheinen sie alles zu haben. Fortschritte in der Technologie im letzten Jahrhundert haben den Weg für einige eher extravagante Freizeitfahrzeuge geebnet.
Wir hoffen der Einblick in die Entstehung und Geschichte von Wohnwägen und Wohnmobilen hat euch gefallen.